lebendig geblieben

Ja, wahrscheinlich liegt viel Wahrheit in der angeblich zuletzt sterbenden Hoffnung. Die Hoffnung, die meinen Körper wie eine zweite Haut ummantelt, wohl wissend dass sie nicht zu mir gehört und einfach auf die Zeit wartet bis sie abblättern kann. Sie stirbt zuletzt, erschwert bis dahin jedoch das Leben ungemein, fast schon auf eine demütigende, aber ganz sicher schmerzliche Weise. Denn der vermeintlich abgeschlossene Gedanke kehrt zurück. Immer und immer wieder. Er lässt nicht von mir ab, sondern kämpft und bittet, dass sich das Ersehnte doch noch einstellt. 
Der Schmerz verankert sich, gräbt sich ein und kann der Seele erst entweichen, wenn die Hoffnung beschließt zu sterben. Denn dann ist er vorbei. Der Prozess. Ein Wachstumprozess. Ob man will oder nicht, man ist gewachsen. Die Frage ist ja nur ob in die Tiefe oder in die Breite. In die Breite wäre töricht, denn sie ist lediglich eine Ausdehnung, eine Streuung und nicht eine bis zum Abgrund reichende Tiefe. Graben, aufwühlen, offen legen. All das bedeutet Anstrengung. Schuften. Das Freigelegte verursacht Pein. Offengelegtes kann höllisch wehtun, wie eine klaffende Wunde.
Das Leben ist farbig. Vor allem für die lebendig Gebliebenen. 


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